ehemaliger Bahnhof von Plein
Der Bahnhof in Plein wurde um das Jahr 1911 im Zuge des Baus der Mosel-Maare-Eisenbahnstrecke durch die Königlich-Preußische Eisenbahnverwaltung errichtet. Während zahlreiche Bahnlinien entlang der Mosel und in der Eifel bereits bis Ende des 19. Jahrhunderts fertig gestellt waren, wurde die Mosel-Maare-Bahn, die die Städte Daun und Wittlich miteinander verband, erst zwischen 1907 und 1910 realisiert. Grund hierfür waren vor allem die extrem hohen Baukosten von 8.216.000 Reichsmark für den lediglich 41 km langen Streckenabschnitt. Denn drei große Viadukte mit bis zu 100 m Länge und vier Tunnel, der längste von ihnen 560 m lang, mussten der Bahn erst den Weg über die Berge und durch die Täler der Vulkaneifel ebnen. Dem Verkehr übergeben wurde die Gesamtstrecke am 1.7.1910. Die Bedeutung der Bahnlinie von Wittlich nach Daun lag vor allem darin, dass sie zwischen Trier und Koblenz die einzige Verbindung von der Mosel zur Eifel darstellte und die Eifelregion mit den zahlreichen Maaren und Seen für den Tourismus erschloss. Aber auch für die industrielle Entwicklung der Eifel war die Bahnstrecke, auf der auch Güterzüge verkehrten, ein wichtiger Motor. Jäh unterbrochen wurde der Schienenverkehr durch Kriegszerstörungen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Fliegerangriffe auf Wittlich an Heiligabend und Silvester 1944 zerstören Stellwerke und Weichen und legten das Bahnhofsgebäude in Wengerohr in Schutt und Asche. Nachdem Anfang 1945 auch das Pleiner Viadukt von Fliegerbomben getroffen und zerstört wurde, war die Strecke schließlich endgültig unpassierbar. 1949 wurde die Bahnstrecke wieder in Betrieb genommen. Auf der neuen Kursbuchstrecke 263 f verkehrten ausweislich des Sommerfahrplans für 1949 werktags zwei Zugpaare zwischen Daun und Manderscheid-Pantenburg sowie zwei Zugpaare von Daun nach Wengerohr. Solange der Viadukt zerstört war, wurden keine Busse eingesetzt. Es waren vielmehr Umsteigeplätze zu beiden Seiten des Tals eingerichtet worden. Der Kustengraben musste zu Fuß umrundet werden, um auf der anderen Seite des Tals entweder nach Daun oder nach Wittlich weiterfahren zu können. Zwischen Daun und Plein verkehrte zudem auch ein Nahgüterzugpaar und ein Güterzugpaar mit Personenbeförderung. Bis 1953 wurden nach und nach sämtliche Kriegsschäden an der Nebenbahn der Eifel beseitigt. Mit der Wiedereröffnung des Pleiner Viadukts am 5.12.1953 war erstmals wieder ein durchgehender Bahnbetrieb möglich. Doch die Blütezeit der Bahn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs währte nicht lange. Nachdem der Reiseverkehr auf der Mosel-Maare-Bahn seit den 60er Jahren stetig abgenommen hatte und der Ausbau der Autobahnen fortgeschritten war, wurde der Betrieb der Mosel-Maare-Bahn unrentabel. Dies führte dazu, dass 1981 zunächst der Personenverkehr und 1988 schließlich auch der Güterverkehr endgültig eingestellt wurden. Heute ist das Gleisbett zurückgebaut und die ehemalige Bahnstrecke Teil des Maare-Mosel-Radwegs.
Heute erstrahlt der Bahnhof nach detailgetreuer Sanierung und Restaurierung wieder in seinem alten Glanz. Er ist – zumal er der einzige weitestgehend originalgetreu erhaltene Bahnhof der Mosel-Maare-Strecke ist – ein einzigartiges Baudenkmal aus der Zeit der Industrialisierung.
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